Die erotische Ausstrahlung eines übergewichtigen Mannes :)

Ein kleiner Motivationsbeitrag ....

Na, wenn man das Wort Erotik benutzt, hat man doch sofort die Aufmerksamkeit der Leserschaft. Dieser Beitrag wird von mehr Leuten gelesen als mein gestriger, in dem ich über mein Auberginenschnitzel schrieb. :)

Wenn man bedenkt, das Bild wurde vor nicht einmal drei Jahren geknipst.

Das war leider der Zeitpunkt, als wir Griechenland für immer den Rücken gekehrt und unser schönes Haus direkt am Meer aufgegeben haben. Durch Corona war es uns zwei Jahre fast nicht möglich, dorthin zu reisen, und leider ist die medizinische Versorgung in Griechenland nicht gerade die beste. Privatkliniken sind okay, aber wenn man in ein staatliches Krankenhaus muss - um Himmels willen.

Das war der Zeitpunkt, als es mir gesundheitlich richtig schlecht ging. Ich konnte keine fünf Meter mehr laufen, ohne nach Luft zu schnappen. In Deutschland, in mein Häuschen in Finsterbergen, das über eine Privatstraße erreichbar ist, wo es keinen Winterdienst gibt, musste ich mein Auto immer zwei- bis dreihundert Meter entfernt auf einem Parkplatz stehen lassen. Damals sah es so aus: Wenn ich zu meinem Auto hochgelaufen bin, ist ein Mann mit einem Hocker hinterhergelaufen, und ich musste mich alle paar Meter hinsetzen, sonst hätte ich die Strecke nicht geschafft.

Dann wurde ich in die Notaufnahme in das wenige Kilometer entfernte Friedrichroda eingewiesen, und dann hatte ich das große Glück, dort den Kardiologen Dr. Schümmelfeder kennenzulernen. Ein super sympathischer Arzt, der mir dann eine komplett neue Medikation verschrieben und mein implantiertes Aggregat über eine Stunde zusammen mit zwei Kollegen neu programmiert hat. Das war die Zeit, als ich auch HTX-gelistet wurde, was bedeutet, dass ich auf die Transplantationsliste fürs Herz gekommen bin. Aber die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland eines zu bekommen, ist gleich null.

Es wurde gesagt, ich sei austherapiert, was auf gut Deutsch bedeutet: "Hey, leg dich am besten hin und warte, bis der Tod dich abholt." :)

Durch die neue Medikation ging es mir langsam wieder etwas besser, und je besser es mir ging, desto mehr konnte ich mich bewegen. Ich habe angefangen abzunehmen. Insgesamt habe ich in einem halben Jahr 25 kg abgenommen und in den darauffolgenden Monaten weitere 10 Kilo. Jetzt bewege ich mich bei 90 bis 92 kg, damals hatte ich 125 kg drauf. Kurzfristig hatte ich es sogar mal Richtung 85 kg geschafft, aber das Gewicht konnte ich nicht halten. Mit 90 kg bin ich zufrieden und fühle mich dabei wohl.

Wie man sehen kann, darf man eben nie aufgeben, aber das lag mir ohnehin noch nie. Mit eisernem Willen und ein wenig Selbstdisziplin kann man alles schaffen, auch wenn man krank oder behindert ist.

Auch jetzt mit der Anfangsdiagnose Demenz gebe ich nicht auf. Ich gebe meinem Köpfchen keine Ruhe und quäle meine Synapsen, damit sie nicht vergessen, was in ihnen gespeichert ist. Ich fange selbst jetzt neue Sachen an, erlerne viel Neues, und dadurch, dass ich mir ein eigenes Ablagesystem für alles neu Erlernte erschaffen habe, komme ich wirklich gut klar.

Hilfsmittel wie KI helfen mir, das Geschriebene überprüfen zu lassen, dass die Rechtschreibung, Grammatik sowie der Satzbau stimmen. Wenn ein größeres Projekt abgeschlossen ist - die externe Seite für "Urlaub gegen Hand", die nun langsam im Beta-Stadium ist und ausgetestet wird - werde ich vielleicht mit jemandem zusammen eine App konzipieren, die speziell für an Demenz erkrankte Patienten ausgerichtet ist. Ziel ist, dass über Spracherkennung Texte zwischengespeichert, durch KI nachbearbeitet und dann in gesprochenem Wort, aber auch in Textform den Patienten zur Verfügung gestellt werden. Manchmal weiß man nicht so recht, was ein an Demenz Erkrankter ausspricht oder was er überhaupt will. Die KI soll dabei behilflich sein, auch in einem fortgeschrittenen Stadium zu unterstützen.

Es wäre toll, wenn ich das Projekt, das ich schon seit ein, zwei Wochen konzipiere, noch umsetzen und vielleicht so anderen Menschen helfen kann.

Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit meiner kleinen Schmuckmanufaktur. Leider läuft das nicht mehr so gut, da die Leute heute doch eher ihren Euro dreimal umdrehen, bevor sie sich etwas aus dem Kunsthandwerk kaufen. Aber ich komme trotzdem zurecht. Und dann versuche ich ja, wie ihr mitbekommen habt, als Möchtegern-Influencer hier auch ein paar Euro zu verdienen. Kurzum, ich komme gut zurecht. Für meine Krankenversicherung und das Essen, worüber ich jeden Tag berichte. Und auch um das ein oder andere kleinere oder größere Projekt anzustoßen, ist auch noch etwas übrig.

Da ich früher nichts in die Rentenkasse eingezahlt habe, werde ich auch nichts erhalten. Auch habe ich die Anwartschaft für die Erwerbsminderungsrente nicht zusammen. Und das finde ich auch vollkommen richtig, jedenfalls was die Rente betrifft. Aber auch hier bin ich das beste Beispiel dafür, dass Gelderwerb trotzdem möglich ist, auch wenn ich 90 % GdB (Grad der Behinderung) und Merkzeichen im Behindertenausweis stehen habe.

Warum dieser so lange Text? Ganz einfach: An alle da draußen gebt niemals auf. Auch wenn die Aussichten noch so düster sind. Und auch wenn es manchmal Jahre dauern kann. Einmal kommt ein Sonnenstrahl hindurch und scheint dir genau ins Gesicht. :)

Und ja, es ist mir, klar, dass dieser Beitrag nichts mit dem Gruppenthema zu tun hat. Aber vielleicht gibt es den ein oder anderen ein wenig Kraft, wenn es ihm im Moment nicht so gut geht, denn ich möchte aufzeigen, dass Aufgeben keine Option ist, egal in welcher Situation. Also scrollt weiter, wenn es euch nicht interessiert.