Fünf Dinge, die du am Ende deines Lebens nicht bereuen sollst

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Einige Wochen bevor meine Tante starb, verspürte ich den Impuls, sie zu besuchen. Ich erinnere mich, wie sie schwach und ein bisschen traurig im Krankenbett des Spitals lag. Es war das letzte Mal, dass ich sie sah, ihr zuhörte und ihr Fotos von dem Garten ihrer Kindheit zeigte, den meine Mutter seit Jahrzehnten liebevoll betreut.

Als mich die Nachricht erreichte, dass meine Tante ins Licht „heimgekehrt“ war, wurde ich sehr nachdenklich. Meine Tante war eine gute Seele. Sie war erst 73 Jahre alt. Ich liebte ihren Humor und ihr Lachen und fand es schon als Kind besonders, dass meine Mutter ein so schönes Verhältnis mit ihrer Schwester hatte. Meine Tante war friedlich eingeschlafen. Zuhause. Umgeben von der Fürsorge ihrer Liebsten. Das Geleit auf ihrer letzten Reise war berührend, verbindend und schön.

Das Abschiednehmen aus dieser Welt ist ein sehr persönliches. Man sagt, dass Menschen auf jene Art sterben, wie sie gelebt haben. Vielleicht. Vielleicht nicht. Wenn es aber stimmt, dann hat unsere Art zu leben einen ganz großen Einfluss auf unsere letzte Stunde. Dann können wir täglich daran arbeiten, das Scheiden aus dieser Welt zu einer glücklichen Stunde zu machen. Ich glaube, dass der Abschied schwierig wird, wenn wir das Leben eines anderen und nicht unser eigenes gelebt haben. Dass die Reue über nicht gelebte Träume schmerzhaft ist. Dass es sich so anfühlt, als hätten wir uns SELBST betrogen.

Vor Jahren fiel mir das Buch von Bronnie Ware in die Hände: „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.“ Ich habe es verschlungen und habe mein Leben im Spiegel dieser Erkenntnisse betrachtet. Am Ende kam ich zu dem Schluss, dass ich über die Jahre gelernt hatte, all diesen Dingen Bedeutung zu schenken, um am Ende nichts bereuen zu müssen.

  1. Den Mut haben, das eigene Leben zu leben

Es liest sich leicht. Und doch scheint es manchmal alles andere als einfach. Zu sehr stecken wir in Konditionierungen und fixen Ideen fest, wie Leben auszusehen hat. Wir vergleichen unser Leben mit dem der Anderen und messen unsere Erfolge an deren. Und indem wir zu sehr mit dem Außen beschäftigt sind, verzichten wir auf unser eigenes Leben. Auf Lebendigkeit, Erfüllung und Freude, wie sie unserem Wesen entsprechen würde.

Was uns tatsächlich ausmacht, erfahren wir nur, wenn wir still werden und dem lauschen, was tief in uns verborgen liegt. Und nur die Seele kennt. Den Mut, das eigene Leben zu leben, kann man sich erarbeiten. Jeder kann das. Das einzige, was es braucht, ist ein ehrliches Hinspüren in die eigene Seelenlandschaft. Lernen, dem eigenen Gefühl zu vertrauen und ihm gemäß, Entscheidungen zu treffen. Immer wieder. Ich selbst habe mein erstes wichtiges NEIN mit 24 Jahren ausgesprochen. Und mit 30 unternahm ich einen weiteren großen Schritt. Ich ließ mich immer weniger vom Außen steuern. Ich fragte in meinem Inneren nach. In der Welt meiner Werte und Bedürfnisse. Meine Seele wurde die Steuerfrau meines Lebens. Ich begann, ihr das Ruder zu überlassen. Ihre einzige Bitte war es, mich weiterhin im Vertrauen zu üben.

  1. Sich erlauben, weniger zu arbeiten

Als ich mein neuntes Dienstjahr als Lehrerin beendete, fühlte ich mich ausgepowert und müde. Ich brauchte einen Tapetenwechsel und Zeit für mich. Die Entscheidung, als Sprachassistentin in Frankreich zu arbeiten, war die beste, die ich treffen konnte. Der Preis, den ich zahlte, war der Verzicht auf mein bequemes Lehrergehalt. Ich lernte mich zu begnügen und mit weniger auszukommen. Der Gewinn war eine Freiheit, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt hatte. Und um nichts in der Welt wollte ich diese eintauschen. Ich entdeckte einen Wert, für den ich durchs Feuer gehen würde.

Auch stellte ich fest, dass mir über die Jahre nichts von all der „Materie“ abging, die sich in meiner Wohnung in Wien befand. Das war natürlich bemerkenswert und eine wichtige Lektion. Es fiel mir in Folge nicht sehr schwer, mich von Dingen zu lösen, die mir nicht mehr dienten. Geld will weise verwendet werden. Manchmal laufen wir Dingen nach, die, wenn wir sie einmal erworben haben, uns nicht glücklicher machen. Und also versprach ich mir, zukünftig nur noch Dinge in mein Leben zu holen, die meiner Entwicklung förderlich waren.

  1. Mut haben, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen

Dieser Punkt will gelernt sein. Denn zumeist, hat man uns das authentische SEIN von Kindesbeinen an abgewöhnt. Gefühle auszudrücken macht verletzlich. Angreifbar. Schutzlos. Es ist einfacher, sich zur Wehr zu setzen und alle angelernten Abwehrmechanismen einzusetzen, um unsere fragilen Egos zu schützen. Nur leider sitzt die wahre Kraft des Menschen nicht in seinem Ego, sondern in seiner Seele und in seinem Herzen. Dort, wo die Liebe zuhause ist.

Gefühle zu zeigen, macht uns menschlich. Es schafft Verbundenheit. Wenn wir verlernt haben, unsere Gefühle zu zeigen, können uns Kinder zu einer Quelle der Inspiration werden. Sich mit seiner Gefühlswelt auseinander zu setzen, macht frei. Wenn wir wieder lernen, unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, stellen wir eine gesunde Beziehung mit uns SELBST her. Es ist die beste Basis für alle Beziehungen in unserem Leben. Auch dafür braucht es eine bewusste Entscheidung. Wer in den ursprünglichen Ausdruck des Menschen zurückfindet, findet in seine Ganzheit zurück. Dort, wo wir als Babys alle schon einmal waren. Gefühle zu zeigen, macht verletzlich, aber gleichzeitig wird der wahre Schatz von innerer Stärke und Authentizität freigelegt.

  1. Den Kontakt mit Freunden pflegen

Ich glaube, dass wir am Ende unserer Erdentage das Gelingen unseres Lebens auch daran messen werden, wie sehr wir Verbundenheit gelebt und unsere Liebesfähigkeit erweitert haben. Ob in der Familie, mit Freunden und Bekannten, ob mit Tieren oder in der Natur. Die Momente, in denen wir uns zutiefst verbunden fühlen, schenken uns gleichzeitig eine seelische Heimat. Sie geben unserer Existenz einen Sinn und erheben den Alltag zu einer HOCHzeit - zu einem Ort des Feierns. Wenn wir täglich Verbundenheit leben und dem Lebendigen in unseren Beziehungen den wichtigsten Platz einräumen, werden wir am Ende vermutlich viel versöhnter aus diesem Leben scheiden.

  1. Sich Freude gönnen

Wer, wenn nicht wir SELBST, weiß am besten, was uns Freude bereitet. Was uns lächeln macht. Was uns im Innersten berührt.
Wir SELBST sind es, die uns die Wünsche von den Augen ablesen können. Wir sollten nicht erwarten und schon gar nicht darauf warten, dass es andere tun. Wenn doch, dann sind es zusätzliche Geschenke. Sie freuen und erfreuen. Aber abhängig machen sollten wir uns nicht davon. Für die Freude in unserem Leben sind wir SELBST zuständig. Wir können lernen, uns zu belohnen. Für jeden noch so kleinen Fortschritt. Für jedes Etappenziel. Für jedes Ergebnis, das wir mit eigener Kraft erreicht haben. Und wir können lernen, uns zu beschenken. Einfach so. Es muss keinen Anlass geben, außer jenem, das Leben feiern zu wollen.

Mir scheint wichtig, von Zeit zu Zeit inne zu halten und nachzuspüren, ob wir noch auf Kurs sind. Ob wir das, was wir erleben, auch tatsächlich leben möchten. Ob das, was uns umgibt, unsere Seele nährt. Und ob wir uns damit unserem Licht nähern.

Wie geht es dir diesbezüglich in deinem Leben?
Bis du noch auf Kurs? Auf deinem SEELENkurs?
Oder gibt es Impulse für Veränderungen? Und gibst du ihnen nach?
Wenn nein, was brauchst du, damit du den nächsten Schritt gehen kannst?

Ich wünsche dir, dass du am Ende deiner Tage nichts bereuen musst. Und du im Frieden bist mit dem, was du lebst und mit dem, was dich umgibt.

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HERZliche Grüsse
Erika

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Hallo Erika,
sich über dieses Thema Gedanken zu machen ist für viele
Menschen schwierig. Die meisten Leute wollen es eher
verdrängen.
Wie Du die Tipps aus dem Buch von Bronnie Ware umgesetzt
hast, finde ich ermutigend.
Die Anfragen an das eigene Leben sollte sich jeder stellen.
Vielleicht helfen sie einem auch, seinem Leben eine neue
Richtung zu geben.
Danke für Deinen Artikel.
Viele Grüße